Kraftvolle Botschaft für Juden und Christen – 28. Süddeutschen Israelkonferenz (SILK)

Von: Claudius Schillinger
| 22.06.2024 |


Christen können von der biblischen Botschaft genauso schwärmen wie Fußballfans von Siegen. Außerdem sollen sie sich besonders für Juden einsetzen.

Diese Ansicht vertraten Referenten aus Deutschland und Israel bei der 28. Süddeutschen Israelkonferenz (SILK) am Samstag, 15. Juni 2024 in Remchingen-Wilferdingen. Die Tagung mit über 250 Teilnehmern wurde ausgerichtet vom Arbeitskreis Israel (aki), einer Initiative im Liebenzeller Gemeinschaftsverband (Bad Liebenzell). Das Treffen stand unter dem Motto „Eine kraftvolle Botschaft“ und bezieht sich auf die Gute Nachricht der Bibel, die eine Einladung Gottes an alle Menschen darstellt. Dabei betont die Bibel, dass Jesus Christus der Messias (Erlöser) Israels und der ganzen Welt ist.

Daniel Geppert, Pastor einer internationalen Gemeinde in Herzliya bei Tel Aviv (Israel), verwies darauf, dass die biblische Botschaft kraftvoll sei und man sich des Evangeliums nicht schämen müsse: „So begeistert wie Fußballfans vom ersten EM-Sieg der Nationalmannschaft schwärmen, können wir auch von der Einladung Gottes an uns Menschen erzählen. Diese Botschaft ist bei Weitem großartiger als jedes gewonnene Fußballspiel. Denn diese Botschaft kann das Leben von Menschen nachhaltig und äußerst positiv verändern.“ Daniel Geppert unterstrich das mit Beispielen aus seinem Gemeindealltag, indem Menschen durch die Botschaft der Bibel, Hoffnung, Freude und Liebe erfahren. Das trage sie auch durch die herausfordernden aktuellen Alltagserfahrungen in Israel.

Wanja Karchevskyy, Pastor einer jüdisch-messianischen Gemeinde bei Bonn, zeigte in seinem Referat auf, was der Apostel Paulus darunter verstehe, dass die biblische Botschaft „zuerst den Juden“ gelte (Römer 1,16).

Das Evangelium sei von den Juden aus in die Welt gegangen und werde bis heute als lebensverändernde Botschaft erfahren. Dafür stünden Juden aus seiner Gemeinde beispielhaft. Der Theologe ermutigte dazu, sich nicht so sehr von Urteilen oder Reaktionen anderer beeinflussen zu lassen: „Christen sollen offen auch über ihren Glauben sprechen. Denn damit treten wir auch für die biblischen Wahrheiten in unserer Zeit ein.“

Wanja Karchevskyy ging auch auf die Situation der messianischen Juden in Deutschland ein. Diese bekennen sich zu Jesus Christus als dem Sohn Gottes und verstehen sich als jüdische Nachfolger von Jesus: „Aufgrund unserer Geschichte haben wir eine besondere Beziehung zu den anderen Juden und Christen in Deutschland.“

Der Theologe ermutigte die Christen, aktiv die Gemeinschaft mit den messianisch-jüdischen Gemeinden in Deutschland zu suchen, mit ihnen Konferenzen zu veranstalten und gemeinsam jüdische Feste zu feiern: „Gerade in unserer Zeit brauchen die messianischen Juden diesen Ausdruck der Verbundenheit der Christen mit dem jüdischen Volk, mehr noch als die Christen die Ergänzung durch ihre jüdischen Geschwister.“

Jael Kalisher, eine jüdische Komponistin und Musikerin, stellte auf der Konferenz ihr neues Projekt „Connections“ vor. Dabei geht es um Gastfreundschaft für Israelis, die nach ihrem mehrjährigen Militärdienst oft auf Weltreise gehen. Außerdem werden interessante Outdoor-Aktivitäten und Musikveranstaltungen im Ausland angeboten, sodass diese Reisen für die jungen Israelis zu einer tiefgreifenden Erfahrung für Körper, Geist und Seele werden. „Durch diese Angebote werden dauerhafte Freundschaften geschlossen und man kommt auch über Themen ins Gespräch, die im hektischen und sehr fordernden Alltag in Israel weniger stattfinden.“

Als Beispiel dafür, wie lebensverändernd solche Begegnungen sein können, berichtete Roy aus Korntal, wie er auf einer solchen Weltreise Jesus Christus als seinen persönlichen Retter und Herrn entdeckte. Angesprochen von liebevoller Gastfreundschaft kam er mit Christen ins Gespräch. Sie berichteten, dass sie sich durch ihre Liebe zu Jesus, dem jüdischen Erlöser, mit dem jüdischen Volk verbunden wüssten und deshalb gerne ihre Türen und Herzen für Israelis öffneten.

Umrahmt wurde die Konferenz von jüdischen Lobpreisliedern, die von Dustin und Susan Pratt zusammen mit Jael Kalisher vorgetragen und von den Besuchern sehr gerne mitgesungen wurden. In den Pausen konnten die Besucher zudem miteinander ins Gespräch kommen und sich über die Angebote des Arbeitskreises Israel und anderer Israelwerke informieren. Parallel zur Konferenz gab es ein eigenes Programm für Kinder. Die Kinderkonferenz unter dem Motto „In Israel ist was los“ vermittelte den Kindern in Liedern, Spielen und Geschichten, wie die biblische Botschaft von Juden in die Welt getragen wurde.

Die Organisatoren bedankten sich auch bei der örtlichen Polizei, die für den Schutz der Veranstaltung sorgte.

Arbeitskreis Israel im LGV
https://aki-israel.de